Er war zum Schein von Männern überfallen worden, die zu Friedrich dem Weisen gehörten, der Luther schützen wollte. Nun lebte er als Junker Jörg getarnt auf der Wartburg in Eisenach. Dort übersetzte er das Neue Testament.
Es war nicht die erste Übersetzung in deutscher Sprache. Aber sie bot den Vorteil, aus dem griechischen Original übersetzt zu sein, statt aus lateinischen Übertragungen. Und sie war gut verständlich, weil Luther nicht Wort für Wort übersetzte, sondern so, dass der Sinn des Textes im Vordergrund stand. Man muss „dem Volk aufs Maul schauen“, so Luther.
Luthers Übersetzung hat dann die weitere Entwicklung der deutschen Sprache maßgeblich mitgeprägt.
Die erste Ausgabe seiner Übersetzung ließ er im September 1522 in gut 3000 Exemplaren drucken. Sie war so begehrt, dass das „September-Testament“ schon Wochen später vergriffen war. Im Dezember folgte deshalb eine zweite Auflage.
Übrigens: Durch die handschriftlichen Eintragungen seines ursprünglichen Besitzers, des Halberstädter Klerikers und Notars Andreas Gronewalt, ist das September-Testament der Marktkirchen-Bibliothek ein Unikat.
Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, besuchen Sie ab 2020 die Marktkirchen-Bibliothek im Kulturmarktplatz Goslar.